Auf der Grundlage
der Erfahrungen aus dem Modellvorhaben „Zukunftsregionen Gesundheit“, das von
2011 bis 2013 in den Landkreisen Emsland, Heidekreis und Wolfenbüttel umgesetzt
wurde, unterstützt das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit
und Gleichstellung für maximal zwei Jahre Landkreise und kreisfreie Städte bei
der kommunalen Strukturbildung für Gesundheitsregionen in Niedersachsen.
Trotz der
positiven Bevölkerungsentwicklung der vergangenen Jahre ist auch der Landkreis
Vechta besonders gefordert, den durch die demografische Entwicklung bedingten
Herausforderungen vorausschauend zu begegnen. Bereits im Jahr 2011 wurde daher
ein Prozess zur Erarbeitung eines demografischen Ziel- und Handlungskonzeptes im
Landkreis angestoßen, der mit der Verabschiedung des Demografie-Paktes „Zukunft
2030 Landkreis Vechta“ im Oktober 2014 seinen vorläufigen Höhepunkt fand.
Als fester
Bestandteil dieses Konzeptes wurde auch das Handlungsfeld „Gesundheit“
bearbeitet.
Als zentrale
Ergebnisse dieser Betrachtungen wurden von der dafür eingesetzten Arbeitsgruppe
für den Gesundheitsbereich u. a. nachfolgende Ziele und Maßnahmen definiert:
·
Erhalt
der Krankenhausstandorte zur Sicherung der stationären medizinischen Versorgung
·
Sicherung
der hausärztlichen Versorgung im Landkreis
·
Gewinnung
von ärztlichen und pflegerischen Fachkräften
·
Sicherstellung
der ambulanten und stationären Pflege
·
Förderung
der Kinder- und Jugendgesundheit
·
Ausbau
und Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung in der Region.
Um diese
Zielsetzungen verwirklichen zu können, wurde von der Arbeitsgruppe zudem
vorgeschlagen, regionale Kooperationsstrukturen aufzubauen und innovative
Projekte zu initiieren.
Diese strukturelle
Ausrichtung entspricht vollständig den Empfehlungen des Handlungsrahmens für den
Aufbau von „Gesundheitsregionen“ in Niedersachsen.
Ziel der
Gesundheitsregion Landkreis Vechta ist es, gemeinsam mit relevanten regionalen
Akteuren des Gesundheitswesens bedarfsorientierte Maßnahmen zu entwickeln und
umzusetzen, um die Gesundheit aller
Bürgerinnen und Bürger im Kreisgebiet in allen Lebensphasen und Lebenswelten zu
erhalten, zu fördern oder wiederherzustellen und einen effizienten
Mitteleinsatz zu bewirken, indem bedarfsorientierte Strukturen und Leistungen
angeboten und Abstimmungsprozesse zwischen beteiligten Akteuren optimiert
werden.
Der Landkreis
Vechta als Initiator, Förderer, Partner und Anbieter von Projekten, Programmen
und Anlaufstellen im Bereich der Gesundheits- und Ärzteversorgung möchte durch
die Strukturen der Gesundheitsregion einen strukturierten und moderierten
Austausch von regionalen Daten, Faktenwissen, Experteneinschätzungen und
Gestaltungsideen ermöglichen.
Im Rahmen der Gesundheitsregion sollen
gezielt folgende Handlungsbereiche analysiert und in Form von innovativen
Projekten weiterentwickelt werden:
·
Ärztliche
Versorgung (Nachwuchsgewinnung, Hausarztpraxen, Kooperation, Delegation)
·
Pflege
(Nachwuchsgewinnung, Pflegekonzepte, Monitoring)
·
Kinder-
und Jugendgesundheit (Verhaltensprävention, Aufklärung, Umfeld)
·
Chancengerechte
Gesundheitsversorgung (Migranten, sozial Benachteiligte, Mobilität)
·
Gesundheitsprävention
(Verhalten, betriebliches Gesundheitsmanagement).
Die nach dem
Handlungsrahmen des Landesprogrammes empfohlene Struktur mit
Koordinierungsstelle, regionaler Steuerungsgruppe, thematischen Arbeitsgruppen
und einer jährlich tagenden Gesundheitskonferenz soll auch im Landkreis Vechta
implementiert werden. Eine breite Beteiligung verschiedenster
Gesundheitsakteure und weiterer interessierter Personen soll in der
Steuerungsgruppe, den Arbeitsgruppen und vor allem durch die
Gesundheitskonferenzen ermöglicht werden.
Die Koordinierungsstelle
der Gesundheitsregion soll im Gesundheitsamt angesiedelt werden. Die
Bereitstellung des erforderlichen Personals
erfolgt im Rahmen des aktuellen Stellenplans. Die notwendigen Sachkosten
sollen in den beiden Jahren 2015 und 2016 durch die beantragte
Landesförderung in Höhe von insgesamt 25.000 € (10.000 € +15.000 €) und einem
Eigenanteil des Landkreises in gleicher Höhe finanziert werden. Im Haushalt
2015 wurden bereits Mittel in Höhe von 20.000 € für die Gewinnung und Sicherung
von ärztlichen und pflegerischen Fachkräften eingeplant, die zur Realisierung
dieses Eigenanteils eingesetzt werden sollen.
Das Konzept zum Aufbau der Gesundheitsregion
wird von der Verwaltung vorgestellt.
„Dem Kreistag
wird empfohlen, dem Aufbau der Gesundheitsregion Landkreis Vechta zuzustimmen.
Die Verwaltung
wird beauftragt, Zuwendungen gemäß der Richtlinie über die Gewährung von
Zuwendungen zur Förderung von Gesundheitsregionen in Niedersachsen (Richtlinie
Gesundheitsregionen) des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und
Gleichstellung zu beantragen und eine Koordinierungsstelle im Gesundheitsamt
des Landkreises zum Aufbau und zur Etablierung der Gesundheitsregion
einzurichten.
Die
erforderlichen Mittel in Höhe von 50.000 € werden im Haushaltsjahr 2015 mit
20.000 € und 2016 mit 30.000 € zur Verfügung gestellt.“