Der Kreistag hat in seiner Sitzung vom 26.09.2019 den
Landrat beauftragt, die Erstellung eines Kreisentwicklungskonzeptes (KEK) an
ein externes Büro zu vergeben. Dafür wurden im Haushaltsjahr 2020 insgesamt
100.000 Euro bereitgestellt. Im KEK sollten Entwicklungspotentiale im Landkreis
herausgestellt und längerfristige Leitziele für verschiedene Themenbereiche
entwickelt werden. Auftragnehmer wurde nach Ausschreibung schließlich die
pro-t-in GmbH mit Sitz in Lingen.
Die Erarbeitung des „Kreisentwicklungskonzeptes für den
Landkreis Vechta“ war auf eine breite Bürgerbeteiligung ausgelegt. Leider
konnten die geplanten Formate wie Workshops oder Gesprächsforen aufgrund der
Corona-Pandemie nicht stattfinden. Als Alternative hat pro-t-in in
Zusammenarbeit mit dem Landkreis unter der Domain „www.starke-entwicklung.de“ eine digitale Plattform
geschaltet, um allen Bürgerinnen und Bürgern die Mitarbeit am KEK zu
ermöglichen.
Zudem gab es ein mehrstufiges Analyse- und
Beteiligungsverfahren, das u.a. Gespräche mit Stakeholdern (z.B. Interviews mit
Experten aus den Bereichen Wirtschaft und Tourismus), Verwaltungsmitarbeitern,
Vertretern der Städte und Gemeinden sowie aus der Jugendarbeit umfasste.
Letztlich wurden für die künftige Entwicklung des
Landkreises sechs Handlungsfelder identifiziert:
· Soziales und Gesundheit
· Bildung und Freizeit
· Wirtschaft und Landwirtschaft
· Umwelt und Klima
· Verkehr
· Wohnraum
Zu allen sechs Themenfeldern
wurden im KEK Handlungsleitsätze mit einem politischen Ziel und entsprechenden
konkreten Maßnahmen formuliert, um die jeweilige Zielsetzung zu erreichen.
Insgesamt wurden 33 Handlungsleitsätze mit 239 resultierenden Maßnahmen
erarbeitet. Die Funktion des Landkreises – sei es als Dienstleister,
Netzwerker, Impulsgeber oder (finanzieller) Förderer – wurde für jeden
Handlungsleitsatz genau definiert. So ergeben sich in allen Bereichen
Anknüpfungsmöglichkeiten für die künftige Umsetzung.
Mit dem KEK wird den Akteurinnen
und Akteuren bzw. den Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern auf
Ebene der Kreisverwaltung eine Arbeitshilfe an die Hand gegeben, um das eigene
Handeln mit den formulierten Entwicklungszielen in Einklang zu bringen. Es
handelt sich also nicht um einen Plan mit konkreten Handlungsanweisungen,
sondern vielmehr um einen Leitfaden, der aktiv und im Diskurs der Akteurinnen
und Akteure mit Leben gefüllt werden kann. Es kann auch ein Mittel sein, um
weitere Diskussionen über Zukunftsthemen anzustoßen und Ansätze zu ihrer Erreichung
zu entwickeln.
„Dem Kreistag wird empfohlen, das „Kreisentwicklungskonzept
für den Landkreis Vechta“ zu beschließen.“
In der Sitzung des
Bau-, Struktur- und Umweltausschusses am 29.02.2024 ist die Beschlussempfehlung
um die Worte „als konzeptionelle Grundlage“ ergänzt und mit folgendem Wortlaut
beschlossen worden:
„Dem Kreistag wird empfohlen, das „Kreisentwicklungskonzept
für den Landkreis Vechta“ als konzeptionelle Grundlage zu beschließen.“