Der Verein „Wissenswerkstatt Metropolregion Nordwest e.V.“ betreibt bereits seit über acht Jahren erfolgreich eine Einrichtung in Diepholz mit dem Ziel, bei jungen Menschen während ihres Schul- und Ausbildungsweges Interesse für Mathematik, Wissenschaft und Umwelt zu wecken und dadurch langfristige berufliche und persönliche Perspektiven zu entwickeln. Besonders wichtig für das erfolgreiche Gelingen dieser Bildungseinrichtung ist die Akzeptanz bei Schulen und den Wirtschaftsunternehmen.

In den gut ausgestatteten Werkstätten für Holzverarbeitung, Elektrotechnik, Metallverarbeitung und Robotik wird ein umfangreiches Kursangebot für Schulen und für den Freizeitbereich angeboten. Die Einrichtung arbeitet eng mit allen relevanten Akteuren der MINT-Bildung in der Region zusammen.

Zur Schaffung eines zweiten Standortes im Landkreis Vechta haben Gespräche mit den kreisangehörigen Städten und Kommunen und dem Vorstand des Vereins stattgefunden. In der Geschwister-Scholl-Oberschule sind geeignete Räume vorhanden, die die Stadt Vechta kostenlos zur Verfügung stellen würde.

Im September wurden Unternehmen im Landkreis Vechta über die Idee der Einrichtung eines zweiten Standortes der Wissenswerkstatt in Vechta informiert und gefragt, ob sich die Unternehmen eine finanzielle Unterstützung dieser Einrichtung vorstellen können.

Die Arbeit der Wissenswerkstatt in Diepholz ist bereits auch vielen Unternehmen im Landkreis Vechta bekannt. Die Firmen Grimme und Big Dutchman sind sogar Mitglied im Vorstand des Vereins.

Die Kosten für den Betrieb der Wissenswerkstatt würden jährlich im Durchschnitt ca. 300.000 € betragen. Für die grundsätzliche Finanzierung des zweiten Standortes der Wissenswerkstatt in Vechta wird an eine Drittelung der Kosten, verteilt auf die kreisangehörigen Städte und Gemeinden, den Wirtschaftsunternehmen im Landkreis Vechta und dem Landkreis Vechta gedacht.

Sowohl von Seiten der Städte und Gemeinden als auch von den angefragten Wirtschaftsunternehmen wurde hierzu die Bereitschaft zur Finanzierung erklärt.  

Nach abschließender Klärung der Finanzierung könnte der zweite Standort der Wissenswerkstatt in Vechta mit Beginn des Schuljahres 2024/2025 mit den Themen Elektrotechnik und Holzverarbeitung an den Start gehen. Es wird auch an der Einrichtung einer Werkstatt für Kunststoffverarbeitung gedacht. Aufgrund der Vielzahl der Unternehmen der Kunststoffverarbeitung im Landkreis Vechta besteht ein großes Interesse Angebote aus diesem Bereich anzubieten, um bei jungen Menschen frühzeitig Interesse für diesen Ausbildungsbereich zu wecken.

Der Fachkräftemangel ist zunehmend in jeder Branche zu spüren. Die Wirtschaftsunternehmen haben immer mehr Schwierigkeiten Ausbildungsplätze zu besetzen. In der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen ist festzustellen, dass die Arbeit in einer Werkstatt, das Basteln und Tüfteln nicht mehr zum Aufwachsen gehört. Auch gerade die Handwerksbetriebe können diese Entwicklung bestätigen.

Die Wissenswerkstatt ist ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche solche Erfahrungen machen können. Gleichzeitig kann dadurch das Interesse an einer Tätigkeit in den sog. MINT-Berufen entstehen.

Die sich beteiligenden Wirtschaftsunternehmen sind von der Idee über die Einrichtung der Wissenswerkstatt in Vechta begeistert und sehen damit eine Möglichkeit, dem schwindenden Interesse an handwerklichen Berufen entgegenzuwirken und über diesen Weg interessierte Auszubildende zu gewinnen.

Weitere Erläuterungen hierzu erfolgen in der Sitzung.

„Dem Kreistag wird empfohlen zu beschließen:

1.       Der Landkreis Vechta wird Mitglied im Verein „Wissenswerkstatt Metropolregion Nordwest e.V.“ und richtet in Zusammenarbeit mit dem Verein und der Stadt Vechta einen zweiten Standort der Wissenswerkstatt in Vechta, in der Geschwister-Scholl-Schule, Driverstraße 12, ein.

2.       Die Verwaltung wird beauftragt, die Finanzierung der Einrichtungskosten und der jährlichen Betriebskosten des zweiten Standortes der Wissenswerkstatt in Vechta mit finanzieller Beteiligung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden und der Wirtschaftsunternehmen zu organisieren. Dabei sollen jährlich ca, ein Drittel der Betriebskosten über den Haushalt des Landkreises Vechta finanziert werden.“