Der Kreistag des Landkreises Vechta hat in seiner Sitzung am 20.10.2016
unter TOP 7 der damaligen Erneuerung des Einsatzleitsystems in der
Einsatzleitstelle des Landkreises Vechta zugestimmt.
Auf Grundlage dieses Beschlusses wurde daraufhin die Einsatzleitstelle
mit neuen Servern ausgestattet und es erfolgte Anfang 2017 ein Upgrade auf das
damalig aktuelle Softwaresystem.
Die Nutzungsdauer der Einsatzleitsoftware wurde dabei mit 8 Jahren
kalkuliert, die Nutzungsdauer der Hardware und des Betriebssystems mit 4
Jahren.
In den Folgejahren wurden zur weiteren Verbesserung der Alarmierung und
zur verbesserten Annahme und Bearbeitung eingehender Notrufe weitere investive
Maßnahmen im Software- und Hardwarebereich der Einsatzleitstelle umgesetzt, so
u.a. das Tracking der Einsatzfahrzeuge zur Verfolgung der sog.
„Nächste-Fahrzeug-Strategie“ und die standardisierte Notrufabfrage.
Insgesamt sind dafür in den Jahren 2017 bis 2020 rd. 384.000 €
aufgewendet worden.
Die Einsatzleitstelle verwendet hierbei Server der Marke DELL in
Kombination mit den einzelnen Arbeitsplätzen. Diese Komponenten bilden u.a. das
Herzstück für die Software des Einsatzleitstellensystem securCAD.
Mit diesem System werden die eingehenden Notrufe verarbeitet, der Notruf
wird verortet und über die standardisierte Notrufabfrage das entsprechende
Stichwort zur Alarmierung der Rettungskräfte generiert.
Die bisher eingesetzten Server haben zum Ende des Jahres 2023 ihren
sogenannten EOL (End of Life). Dies bedeutet der Serverhersteller bietet keinen
Hardwaresupport mehr auf diese Server.
Wenn also der Prozessor, der Lüfter oder die Festplatte an einem der Server
defekt ist, gibt es dafür keine Ersatzteile und keinen Technischen Dienst mehr.
Die Einsatzleitstelle würde in diesem Fall nur noch analog arbeiten
können. Dies hätte erhebliche Nachteile u.a. in der Verortung.
Meldende könnten nicht mehr geortet werden, das nächst geeignete
Rettungsmittel würde nicht geortet werden, die Alarmierung der Rettungskräfte
würde sich erheblich verlängern etc.
Ergänzt werden muss der notwendige Austausch der Hardwarekomponenten um
diverse Anpassungen in der Software, damit die eingesetzten Programme auch mit
der neuen Hardware störungsfrei funktionieren.
Das für die notwendigen Maßnahmen vorliegende Angebot beläuft sich auf
450.000 € brutto.
Hierbei beinhaltet das Angebot nicht nur die Implementierung der aktuell
in der Einsatzleitstelle eingerichteten 4 Disponenten-Arbeitsplätze im System.
Auch die im Neubau der Einsatzleitstelle einzurichtenden Arbeitsplätze 5
und 6 sind bereits in der Planung enthalten.
Des Weiteren ist geplant leistungsstärkere Server als bisher genutzt
anzuschaffen u.a. um die stetig anwachsende Menge an Daten adäquat verarbeiten
zu können. Auch die Anzahl der zu verarbeitenden Notrufe ist im Laufe der
letzten Jahre stetig gestiegen.
Die planerischen Gesamtkosten von 450.000 € werden hierbei analog der
Kostenrichtlinie Rettungsdienst zu 60 % über mehrere Jahre abgeschrieben. Der
jeweilige jährliche Abschreibungsanteil ist Bestandteil der Refinanzierung der
Kosten über die Krankenkassen als Kostenträger des Rettungsdienstes.
„Dem Kreistag wird vorgeschlagen, im Haushalt 2024 450.000 € für die Ertüchtigung der Hard- und Software in der Einsatzleitstelle bereitzustellen.“