Auf Antrag der CDU-Fraktion hat der Kreistag
in seiner Sitzung am 15.07.2021 der AWV den Auftrag erteilt, eine Machbarkeitsstudie für die Einrichtung
eines digitalen Wertstoffhofs zu erarbeiten
Ein digitaler Wertstoffhof ist im Wesentlichen dadurch
gekennzeichnet, dass es neben den üblichen, durch Personal der AWV betreuten
Öffnungszeiten nicht-personalbetreute Öffnungszeiten gibt. Der Zutritt zu
diesen Zeiten wird digital kontrolliert und gesteuert (Zugang nur für
berechtigte Kunden; Überwachung durch Videokameras).
Die AWV hat in den vergangenen Monaten mit Unterstützung durch das
Beratungsunternehmen Econum, Hamburg, die Einrichtung eines digitalen
Wertstoffhofs auf Machbarkeit geprüft. Die wesentlichen Aspekte des bisherigen
Klärungsprozesses wurden in mehreren Schritten in der Gesellschafterversammlung
der AWV vorgestellt und diskutiert. Der aktuelle Sachstand ist als Anlage 1
beigefügt.
Der Sachstandsbericht zeigt auf, dass für die meisten Aspekte eines
digitalen Wertstoffhofs bereits Lösungen gefunden und definiert wurden. Es sei
hier aber darauf hingewiesen, dass die
Akzeptanz eines digitalen Wertstoffhofs durch die Kunden – und damit der Erfolg
– von der konkreten
Umsetzung der verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Jede Einschränkung
während des nicht-personalbetreuten Betriebes gegenüber den personalbetreuten
Betriebszeiten kann dazu beitragen, die Akzeptanz zu beeinträchtigen. Dies
betrifft z. B.
·
die Preisstruktur
·
Verständlichkeit und Komfort des Zutritts- und des
Bezahlsystems
·
Beschränkungen hinsichtlich Abfallart und –menge.
Die bisherige Erarbeitung der Machbarkeitsstudie hat ferner
deutlich gemacht, dass die Einrichtung eines digitalen Wertstoffhofes nur als
Modellversuch möglich sein wird, in dessen Rahmen Modifikationen vorgenommen
werden können müssen.
Das Beratungsunternehmen Econum hat auf Grundlage der
Machbarkeitsstudie eine Kostenschätzung für die Umsetzung eines digitalen
Wertstoffhofs am Standort des Abfallwirtschaftszentrums (AWZ) erstellt. Die
Investitionen belaufen sich auf ca. 330 T€. Dabei ist jedoch zu beachten, dass
die aktuelle Preisentwicklung mit Unsicherheiten behaftet ist.
Die jährlichen Aufwendungen für den Betrieb eines digitalen
Wertstoffhofs belaufen sich auf ca. 95 T€. Darin sind neben den Abschreibungen
Kosten für Personal, Wartung, Reparaturen und Software-Lizenzen enthalten.