Beschluss: zur Kenntnis genommen

Frau Karfusehr (Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, NLWKN) stellt anhand einer Power-Point-Präsentation (s. Anlage 1) den Hintergrund, die Ergebnisse sowie den Ausblick des Grundwassermonitorings des Landkreises Vechta vor. Sie unterstützt die Initiative des Landkreises, das Gütemessnetz des NLWKN zu ergänzen.

 

Auf Nachfrage des KTA Hoping erklärt Frau Karfusehr, dass anhand der Messergebnisse keine Aussagen zur weiteren Entwicklung der Nitratbelastung gemacht werden könnten, da u.a. unbekannt sei, wie alt das untersuchte Wasser ist.

 

Herr Kühling (NLWKN) und Amtsleiter Stuntebeck erläutern, dass von den Messergebnissen auch keine Rückschlüsse auf die aktuelle Flächennutzung bzw. konkrete Bewirtschaftung im Umfeld der Messstelle gezogen werden kann. So gestalte sich die Ermittlung des Zustroms des Grundwassers zu den einzelnen Messstellen mitunter sehr schwierig. Dennoch soll mit den aktuellen Bewirtschaftern in den mit erhöhten Nitratwerten belasteten Bereichen das Gespräch gesucht werden, um diese im Hinblick auf die Nitratbelastungen im Grundwasser zu informieren, zu beraten und zu sensibilisieren.

 

Auf Nachfrage der KTA Dammann und Schulte legt Herr Kühling dar, dass in den Niederungsgebieten ein natürlicher Nitratabbau (Denitrifikation) stattfinde. Diese sei in den tieferen Ebenen endlich, da für den Nitratabbau weitere organische Stoffe notwendig sind. In Gebieten, in denen im Oberboden hohe Grundwasserstände herrschen, finde die Denitrifikation unbegrenzt statt. Frau Karfusehr ergänzt, dass anhand der vereinzelt erhöhten Nitratwerte im zweiten Grundwasserleiter kein Rückschluss auf eine zurückgehende Denitrifikation erfolgen könne.

 

KTA Echtermann lobt die Initiative des Landkreises Vechta ein eigenes Grundwassermonitoring aufgestellt zu haben inklusive der gemeinsamen Gespräche mit allen Akteuren, um auch Lösungen für die Problematik zu erarbeiten. Er spricht sich für eine Fortführung des Grundwassermonitorings aus.

 

KTA Diersen mahnt an, die Ursachen der hohen Nitratwerte nicht außer Acht zu lassen und sich diesen auch zu stellen, insbesondere in Form des zu hohen Wirtschaftsdüngeranfalls in der Region.

 

Auf Nachfrage des KTA Schulte erklärt Herr Stuntebeck, dass die Landkreise auf Grund der sogenannten „Wenzel-Erlasse“ u.a. gehalten ist, die Ursache für die hohen und gleichzeitig steigenden Nitratwerte zu ermitteln. Daraufhin hat der Landkreis Vechta u.a. das Grundwassermonitoring initiiert, um eine breite Datenbasis als Entscheidungsgrundlage zu erhalten. Des Weiteren weist er darauf hin, dass das Düngerecht und somit die Umsetzung der düngerrechtlichen Gesetzgebung in der Verantwortung der Landwirtschaftskammer liege.

 

Herr Landrat Winkel fasst abschließend zusammen, dass der Landkreis Vechta das Grundwassermonitoring auf freiwilliger Basis durchführe und dieses als langfristige Maßnahme im Hinblick auf die Belastung des Grundwassers mit Nitrat anzusehen sei.