Frau Dr. Schnirch und Herr Dr. Kösters von der Bertelsmann-Stiftung stellen anhand der anliegenden Power-Point-Präsentation das Modell KECK „Kommunale Entwicklung – Chancen für Kinder“ vor.

 

Frau Dr. Schnirch erklärt, dass im Projekt KECK zwei Steuerungsinstrumente, KECK + KOMPIK, entwickelt worden seien. Ziel sei es, kommunale Steuerungsgrundlagen zu schaffen und Kinder individuell zu begleiten, um Chancengleichheit zu erreichen. Die zentrale Frage sei es, wie Entscheidungsträger mit begrenzen Ressourcen die Chancen aller Kinder in den Fokus nehmen könnten.

 

Die Bertelsmann-Stiftung stelle hierzu den KECK-Atlas und den Bearbeitungsbogen KOMPIK, der die Entwicklung der Kindergartenkinder zeige, den interessierten Kommunen und Kindertagesstätten kostenfrei zur Verfügung.

 

Der KECK-Atlas zeige die Ausgangsbedingungen für Kinder auf und stelle bundesweit visualisiert Daten für die Kommunen zur demografischen Entwicklung, sozialen Lage, Bildung und Gesundheit dar. Auf kommunaler Ebene würden weiter Ausgangsbedingungen für das Aufwachsen von Kindern bezogen auf die Sozialräume einer Kommune transparent gemacht. Der Stabilitätsindex zeige den Anteil der Kinder in Bedarfsgemeinschaften, mit Migrationshintergrund und von Alleinerziehenden.

 

Das Steuerungsinstrument „KOMPIK“ ermögliche durch die von Erzieherinnen ausgefüllten Beobachtungsbögen für Kinder von 3,5 bis 6 Jahren eine umfassende Dokumentation der Entwicklungsstände der Kinder in den Kindertagesstätten. Die Dokumentation erfolge in 11 Entwicklungsbereichen und stelle die Basis für eine individuelle Begleitung in den Kindertagesstätten in Ergänzung mit freien Verfahren dar.

 

Frau Dr. Schnirch erläutert, dass für Kommunen unterschiedliche Möglichkeiten der Teilnahme am Projekt KECK bestünden. Als KECK-Modellstandort unterstütze die Bertelsmann-Stiftung aktuell die Städte Heilbronn, Herne und Rosenheim bei der Einführung des KECK-Atlasses und KOMPIK. Im Rahmen des Projektes sei durch Herrn Dr. Kösters und die Bertelsmann-Stiftung ein sogenannter KECK-Testworkshop entwickelt worden. Ziel des Workshops sei es, dass die handelnden Akteure im Bereich der lokalen Kinder- und Jugendpolitik ein gemeinsames Verständnis der Herausforderungen und Ziele entwickeln bzw. die bestehenden Angebote für Kinder und Jugendliche überprüfen.

 

Zur Organisation und Struktur des KECK-Modellprojektes erklärt Frau Dr. Schnirch, dass mit dem Jugendhilfeausschuss und Vertretern der Städte und Gemeinden neben einem Vorbereitungstreffen ein 2-tägiger KECK-Workshop geplant sei. Dieser verfolge die Ziele, gemeinsam Verantwortung für Kinder und Jugendliche wahrzunehmen, freiwilliges Engagement für Kinder und Jugendliche zu stärken, Querschnittsaufgaben in der Kommune zu verteilen und unter Berücksichtigung des sozialräumlichen Ansatzes die Kooperation im Jugendhilfebereich zu verbessern. Für die politische Umsetzung solle dieser für die Umsetzung gemeinsam formulierter Ziele genutzt werden. Die Überprüfung der Ergebnisse, der im Workshop vereinbarten Maßnahmen und Ziele, sowie die Erarbeitung weiterer Planungsziele, erfolge nach ca. 4 – 6 Monaten im Rahmen eines Nachbereitungstreffens mit allen Beteiligten.

 

Zum Abschluss ihrer Ausführungen betont Frau Dr. Schnirch, dass sowohl Workshop als auch Aufbau des KECK-Atlasses für den Landkreis Vechta als Testkommune kostenlos seien. Nach erfolgreicher Implementierung des Steuerungsinstrumentes beabsichtige die Stiftung eine bundesweite Veröffentlichung der Modellergebnisse.

 

In der sich anschließenden Diskussion stellt KTA Warnking das KECK-Modellprojekt als Chance für einen genauen Überblick über Ressourcen und Bedarfe im Landkreis Vechta heraus. Ziel müsse die Bündelung der Ressourcen und ein zielgerichtetes Steuern auf die Bedarfe von Kinder und Jugendliche sein.

 

KTA Krapp bezweifelt, dass über die KECK-Datenbank neue Erkenntnisse über Problemlagen und Ressourcen gewonnen werden könnten, die nicht ohnehin bereits in jeder Kommune vorlägen. Soziale Brennpunkte und Bedarfslagen seien den Entscheidungsträgern vor Ort bekannt. Herr Krapp weist darüber hinaus auf den mit dem Projekt verbundenen nicht unerheblichen Personal- und Arbeitsaufwand bei der Erarbeitung von Indikatoren und Ermittlung der Daten hin.

 

Nach eingehender Diskussion spricht sich der Jugendhilfeausschuss mit einer Gegenstimme für eine Teilnahme des Landkreises Vechta als Modelllandkreis am Projekt KECK der Bertelsmann-Stiftung aus.