Aufgrund der gemeinsamen Beratungen stellt zunächst KTA Hanken, dann KTA Neubauer und abschließend KTA Lück die jeweiligen Anträge zur Möglichkeit der CO2-Kompensation im Moor vor.

Dabei stellt der Antrag der Bündnis90/Die Grünen Fraktion die Ausarbeitung eines Konzeptes für den Handel mit CO2-Zertifikaten aus wiedervernässten Mooren in den Vordergrund. Der Antrag der UWG/Die Linke Fraktion befasst sich im Schwerpunkt mit dem Aufbau eines Klimaschutzfonds und der Antrag der SPD Fraktion mit der Prüfung der Möglichkeiten zur Kompensation der Klimagase CO2 durch konkrete Moor-Renaturierungsprojekte innerhalb des Kreisgebietes.

 

Herr Kreisrat Dr. Beckermann fasst die Kernaussagen der Anträge zusammen und weist darauf hin, dass ein Zertifikatshandel nach geltendem EU-Recht aktuell nicht realisierbar sei, da kein Zugriff auf den Europäischen Emissionshandel möglich ist. Der Landkreis selbst kann keinen Handel mit „CO2-Zertifikaten“ aufbauen.

Denkbar sei die Abwicklung über ein Spendenprojekt, bei dem Eigentümer ihre Moorflächen zur Verfügung stellen.

Herr Dr. Galle (Klimaschutzbeauftragter) ergänzt, dass im Moorkataster einige Punkte aus den Anträgen abgebildet werden. Die Ausschreibung zur Erstellung des Moorkatasters befindet sich in Vorbereitung und das Leistungsverzeichnis werde erstellt.

 

KTA Neubauer erklärt, dass ihm die rechtliche Lage zum CO2-Zertifikatshandel bekannt sei. Er sehe jedoch einen Wandel in der Politik und bei möglichen rechtlichen Änderungen sollte der Landkreis Vechta vorbereitet sein, um schnellstmöglich eine Ausweitung auf den Zertifikatshandel vornehmen zu können.

Des Weiteren weist KTA Neubauer daraufhin, dass die Moorkartierung getrennt davon betrachtet werden müsse. Es gebe bereits Flächen, die direkt wiedervernässt werden könnten und somit direkt gestartet werden müsste.

 

Herr Amtsleiter Stuntebeck erörtert auf Nachfrage des KTA Lück, dass eine Zusammenarbeit mit dem Landkreis Osnabrück im Arbeitskreis Moor bestehe und Veranstaltungen mit allen Beteiligten bereits erfolgt und für die Zukunft in Planung sind.

Herr Landrat Gerdesmeyer ergänzt, dass durch die Moorkartierung und die daraus abgeleiteten Maßnahmen erste Schritte aufgezeigt werden. Ziel könne zunächst nur die Generierung von zweckgebundenen Spenden sein.

Er schlägt vor die Verwaltung zu beauftragen Informationen zur Erzeugung von „CO2-Zertifikaten“ bzw. zweckgebundenen Spenden zusammenzutragen. Hierzu soll auch ein Erfahrungsbericht von Einrichtungen/Institutionen erfolgen, die bereits Kenntnisse in dem Bereich der zweckgebundenen Spenden bzw. Zertifikatsgenerierung erlangt haben.

 

KTA Hanken stimmt den Ausführungen des Landrats Herrn Gerdesmeyer grundsätzlich zu.

 

Die Kreisnaturschutzbeauftrage Frau Lehmkuhl weist darauf hin, dass bei der Wiedervernässung der Moore auch der Arten- und Naturschutz bedacht werden müsse. Durch die Wiedervernässung werden Habitate zerstört und somit Arten verdrängt.

Des Weiteren berichtet sie vom Stiftungsprogramm „Moorschutz 3.0“ der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz und regt an, ob die S.U.N des Landkreises Vechta ähnlich tätig werden könne.

 

KTA Windhaus stellt heraus, dass alle Fraktionen der Wille zum Moorschutz eint. Um der Verwaltung nicht weitere Prüfaufträge reinzugeben, müsse der Maßnahmenkatalog inklusive Zeitrahmen aus der Moorkartierung abgewartet werden. Er spricht sich für den Vorschlag des Landrats aus.

 

Über die Tagesordnungspunkte 15, 16 und 17 wird gemeinschaftlich wie folgt abgestimmt:


Sodann beschließt der Ausschuss einstimmig:


„Dem Kreisausschuss wird empfohlen, die Verwaltung zu beauftragen Informationen zur Erzeugung von „CO2-Zertifikaten“ bzw. zweckgebundenen Spenden zusammenzutragen. Hierzu soll auch ein Erfahrungsbericht von Einrichtungen/Institutionen erfolgen, die bereits Kenntnisse in dem Bereich der zweckgebundenen Spenden bzw. Zertifikatsgenerierung erlangt haben.“