Beschluss: zur Kenntnis genommen

 

Der Schulleiter Ernst Escher und der Abteilungsleiter der Berufsfachschulen und Fachoberschulen Andreas Nuxoll von den Handelslehranstalten Lohne (HLA) stellen anhand einer PowerPoint Präsentation (Anlage) das neue Bildungsangebot „Berufsfachschule Dual“ vor.

 

Schulleiter Ernst Escher erläutert, dass es in der aktuellen Form der Berufsfachschulen ein

„Sackgassen-Problem“ für Schülerinnen und Schüler der Klasse 11 gäbe. So würden mehr als 25 % der ehemaligen FOS 11 Schülerinnen und Schüler nicht die Fachhochschulreife nach Klasse 12 erreichen und damit nach zwei Jahren Schule die Handelslehranstalten ohne Schulabschluss verlassen. Dabei sei oft schon in Klasse 11 erkennbar, dass es besser wäre, eine duale Berufsausbildung anzustreben.

 

Herr Nuxoll führt weiter aus, dass im Innovationsvorhaben künftig im 1. Halbjahr alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam unterrichtet werden. Nach ersten Beratungsgesprächen würde dann für das 2. Schulhalbjahr per Beschluss der Klassenkonferenz eine Aufteilung der Schülerinnen und Schüler in einen F-Zweig und in einen B-Zweig erfolgen. Ziel des Besuchs des B-Zweiges sei dann eine duale Berufsausbildung.

Ziel des F-Zweiges sei die Fachoberschule Klasse 12 mit dem Erwerb der Fachhochschulreife. Hauptvorteil für die HLA sei die Möglichkeit zur intensiveren Beratung der Schülerinnen und Schüler sowie eine wesentlich bessere Absolventenquote.

Bisher habe die Schule sehr positive Rückmeldungen über das neue Bildungsangebot erhalten. So seien schon über 300 Anmeldungen für die Berufsfachschule Dual eingegangen. 

KTA Paul Sandmann erkundigt sich im Nachgang, ob auch nach Besuch des F-Zweiges eine

Anrechenbarkeit der Schulzeit auf die Ausbildungsdauer bestehe. Herr Nuxoll erklärt daraufhin, dass dies nicht gewünscht sei, da die Schülerinnen und Schüler des F-Zweiges explizit auf ein Studium und nicht auf eine kaufmännische Ausbildung vorbereitet werden.

 

Erster Kreisrat Hartmut Heinen teilt mit, dass es Überlegungen der Landesregierung gäbe, die aktuelle Form der Berufsfachschule durch den Bildungsgang „Berufsfachschule Dual“ ab 2026 zu ersetzen. Im Übrigen sei zu diesem Tagesordnungspunkt heute kein Beschluss des Ausschusses notwendig, da es sich bei der neuen „Berufsfachschule Dual“ um ein Modellprojekt handeln würde. 

Erster Kreisrat Hartmut Heinen erklärt weiter, dass es auch andere Sichtweisen zu dieser neuen Schulform gäbe. Daher wurde auch der Schulleiter der Adolf-Kolping-Schule, Herr kleine Bornhorst, zur heutigen Sitzung des Ausschusses geladen.

 

Herr kleine Bornhorst erläutert zunächst, dass der Unterricht an der Adolf-Kolping-Schule (AKS) im Unterschied zu den Handelslehranstalten einen weitaus höheren Praxisanteil habe und daher nicht mit den Handelslehranstalten zu vergleichen sei. Jedoch würde das aktuelle Modell an der AKS mit lediglich einer Klasse 12 der Fachoberschule Technik sowie beispielsweise einer Berufsfachschule Holztechnik gut funktionieren. Die im Raum stehende verpflichtende Einführung der Berufsfachschule Dual sei daher für die technischen Schulen nicht sinnvoll.