Beschluss: zur Kenntnis genommen

 

Herr Lienesch berichtet eingangs über die Vorgeschichte des Projektes "Mobile Beratung in Kindertagesstätten", das der Kreistag in seiner Sitzung am 14.01.2021 für die Dauer von zunächst 3 Jahren beschlossen habe. Coronabedingt habe das Team erst zum 01.02.2022 seine Arbeit aufnehmen können. Es sei multidisziplinär mit jeweils einer halben Stelle aus den Fachbereichen Sozialpädagogik, Heilpädagogik und Psychologie aufgestellt. Herr Lienesch bedauert, dass die Heilpädagogin den Landkreis inzwischen bereits wieder verlassen habe und die Psychologin zum 30.09.2022 gekündigt habe. Bis zur Einstellung von neuen Fachkräften würden die ausgeschiedenen Professionen durch Zwischenlösungen ersetzt.

 

Sodann stellt Frau Bernhild Hölters, Sozialpädagogin des Mobilen Teams, anhand einer Power-Point-Präsentation (Anlage 2) die Arbeit des Mobilen Beratungsteams vor.

 

Sie berichtet, dass im überdisziplinären Austausch zwischen den Fachkräften des Netzwerkes Frühe Hilfen festgestellt worden sei, dass vermehrt bereits Kinder in den Kindertagesstätten verschiedenste Verhaltensauffälligkeiten zeigten und die Kräfte in den Kindertages­stätten insoweit einen vermehrten Beratungsbedarf anzeigten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sei das Konzept der Mobilen Beratung als Ergänzung der bestehenden Angebote erarbeitet worden. Zielgruppe seien die pädagogischen Fachkräfte in den Kindertagesstätten des Landkreises Vechta. Diese sollten durch die Beratung im Umgang mit dem Kind, das herausforderndes Verhalten zeige, Handlungssicherheit gewinnen und in ihrer Arbeit unterstützt und individuell begleitet werden.

 

Zu den Aufgaben des Mobilen Teams berichtet Frau Hölters, dass die Anfragen sich z. B. auf Schwierigkeiten mit dem Kind, wie Regelverstöße, aggressives Verhalten etc. oder Schwierigkeiten mit den Eltern bezögen. Das Mobile Team erarbeite dann individuelle Erklärungsmodelle für das Verhalten des Kindes unter Berücksichtigung des Entwicklungsstandes und des Elternhauses, reflektiere den Gruppenalltag und die Gruppenprozesse und erörtere mit den Fachkräften mögliche Interventionen. Im Einzelfall seien auch mit Einverständnis der Eltern Hospitationen des Kindes oder Elterngespräche möglich.

 

Seit Arbeitsbeginn des Mobilen Teams am 01.02.2022 seien 29 Anfragen an das Mobile Team herangetragen worden. Davon hätten 14 Fälle abgeschlossen werden können. Es hätten 85 Kontakte stattgefunden, davon 40 Beratungsgespräche in den Kindertagesstätten und 3 Hospitationen. Bei den Kindern mit herausforderndem Verhalten habe es sich um Kinder im Alter von 2 ‑ 6 Jahren gehandelt, davon 22 Jungen und 8 Mädchen. 12 Kinder hätten einen Migrationshintergrund gehabt. Beratungsinhalte seien u. a. Auffälligkeiten im sozialen Verhalten des Kindes und Probleme auf der Elternebene, wie Belastung durch Problemlagen der Eltern und eingeschränkte Erziehungskompetenzen gewesen.

 

Die Ausschussmitglieder loben die Arbeit des Mobilen Teams und stellen die Notwendigkeit der Unterstützung der Kindertagesstätten-Fachkräfte heraus. Auf Anfrage erklärt Frau Hölters, dass die Beratung keine Konkurrenz zur Fachberatung des Landescaritasverbandes darstelle, da die Beratung durch das Mobile Team einzelfallbezogen auf die individuellen Bedarfe eines verhaltensherausfordernden Kindes mit dem Ziel der Kompetenzstärkung der Fachkräfte abziele. Für Kindertagespflegepersonen werde diese Beratung durch die Fachberaterinnen des Dammer Bildungswerkes, der Kreisvolkshochschule oder durch Fachkräfte bei den Städten und Gemeinden umgesetzt.

 

KTA Sandmann regt an, die im Rahmen der Arbeit des Mobilen Teams gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen den berufsbildenden Schulen für die Erzieherausbildung zugänglich zu machen.

 

Der Anregung, über das Mobile Team Fortbildungen und Supervisionen für Kindertagesstättenkräfte anzubieten, widerspricht EKR Heinen, da diese Rahmenbedingungen über das Nds. Kindertagesstättengesetz von den Trägern vorzuhalten seien.

 

Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.